Bauwerke werden in der Regel auf eine begrenzte Nutzungsdauer ausgelegt und die Funktion des Bauwerks wird im Normalfall bei seiner Errichtung genau definiert. Im Laufe der Zeit kommt es durch verschiedene Einflüsse, wie z.B. steigende Verkehrsbelastung, mangelnde Unterhaltung, unvorhergesehene Umwelteinflüsse und damit einhergehender Alterung oder eine geplante Umnutzung, dazu, dass die aktuelle Tragsicherheit nicht bekannt ist. Erschwerend kommt hinzu, dass häufig keine oder nur ungenügende Bauwerksunterlagen verfügbar sind, um die Tragfähigkeit statisch zu bewerten. Aus diesen Gründen kann es in bestimmten Fällen sinnvoll sein, die Tragfähigkeit experimentell zu bestimmen und zu bewerten, um darauf aufbauend Restnutzungsdauern zu ermitteln oder für eine Umnutzung die Tragfähigkeit nachzuweisen. Dabei ergeben sich für das Otto-Mohr-Laboratorium unter Anderem folgende Aufgaben:
 

• Ermittlung der aktuellen Standsicherheit und Gebrauchstauglichkeit von Bauwerken oder Bauwerksteilen als Grundlage für die Einschätzung der Restnutzungsdauer und der Kostenplanung
• Untersuchungen an Brücken- und Hochbauwerken, sowie an Denkmalgeschützten Bauwerken
• Realistische Ermittlung der Randbedingungen für eine geplante Veränderung der Nutzung von Gebäuden
• Kraft- und Verschiebungsmessungen
• Neben Vertikalbelastungen (Decken- oder Unterzugsprüfung) sind ebenfalls Horizon-talbelastungen (z.B. Nachweis der Horizontalbeanspruchung von Geländern) möglich